Kronische Mittelohrentzündung ist ein Zustand, der durch lang anhaltende und gelegentlich wiederkehrende Infektionen im Ohr verursacht wird. Diese Infektion tritt im Mittelohr auf, also im kleinen Raum hinter dem Trommelfell. Dieser Bereich ist der Ort, an dem Schallwellen an das Hörsystem weitergeleitet werden. Im Gegensatz zur akuten Mittelohrentzündung kann die chronische Entzündung Wochen oder sogar Monate dauern und tritt häufig als Folge von Ohrenproblemen auf, die in der Kindheit beginnen. Bei chronischer Mittelohrentzündung kann ein Loch im Trommelfell sichtbar sein, und hinter diesem Loch kann entzündetes Gewebe oder ein Koleasteatom vorhanden sein.

Was ist Koleasteatom?

Koleasteatom ist eine ernsthafte Komplikation, die bei einigen Arten von chronischer Mittelohrentzündung auftreten kann. Es handelt sich dabei nicht um einen Tumor oder Krebs, sondern um abnormal wachsendes Hautgewebe. Koleasteatom kann am Trommelfell, im Mittelohr oder im hinteren Teil des Ohrs im Mastoidknochen auftreten. Im Laufe der Zeit kann dieses Gewebe wachsen und die kleinen Gehörknöchelchen, wie den Hammer, den Amboss und den Steigbügel, schädigen und zu Hörverlust führen. In fortgeschrittenen Fällen kann das Koleasteatom die umliegenden Gewebe beeinträchtigen und schwerwiegende Probleme wie Taubheit, Gleichgewichtsstörungen, selten Gesichtslähmungen und Hirnhautentzündungen (Meningitis) verursachen.

Was sind die Symptome?

Die Symptome einer chronischen Mittelohrentzündung und eines Koleasteatoms sind normalerweise:

  • Ständiger Ohrausfluss (meistens eine übel riechende Flüssigkeit).
  • Hörverlust.
  • Gefühl der Verstopfung oder Druck im Ohr.
  • In seltenen Fällen Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen.
  • In schweren Fällen Ohrenschmerzen oder Lähmung der Gesichtsmuskeln.

Was verursacht es?

Chronische Mittelohrentzündung tritt meist als Folge unbehandelter oder häufig wiederkehrender Infektionen auf. Insbesondere unbehandeltes Adenoidgewebe im Kindesalter und die damit verbundenen oberen Atemwegsinfektionen können zu einer chronischen Funktionsstörung der Eustachischen Röhre führen. Dies führt dazu, dass das Mittelohr nicht ausreichend belüftet wird und Infektionen chronisch werden. Ein Koleasteatom tritt normalerweise als Folge einer schlecht heilenden Trommelfellverletzung oder von Druckproblemen im Mittelohr auf. Der im Mittelohr entstehende Vakuumeffekt kann das abnormale Wachstum von Hautzellen verursachen.

Behandlungsmethoden

Die chronische Mittelohrentzündung kann während eines Entzündungsschubs mit Antibiotika oder Ohrentropfen kontrolliert werden. Eine endgültige Behandlung erfordert jedoch normalerweise eine chirurgische Intervention. Während der Operation wird das Koleasteatom entfernt, beschädigte Strukturen repariert und das Trommelfell wiederhergestellt. Bei Hörverlust wird versucht, das Hörvermögen durch Reparatur der Gehörknöchelchen oder durch den Einsatz von Prothesen zu verbessern. Das Hauptziel der Operation ist es, ein entzündungsfreies und gesundes Ohr zu erhalten.

Kann es verhindert werden?

Eine frühzeitige Diagnose und regelmäßige Ohrenpflege sind entscheidend, um solche Probleme zu verhindern. Erkrankungen wie vergrößertes Adenoidgewebe und Ohrenentzündungen im Kindesalter sollten ernst genommen und rechtzeitig behandelt werden. Besonders bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen ist eine fachärztliche Untersuchung notwendig.

Prof. Dr. Gediz Murat Serin

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