Was ist der äußere Gehörgang?

Der äußere Gehörgang ist ein schmaler und leicht gewundener Kanal, der von der äußeren Ohrmuschel bis zum Trommelfell reicht. Dieser Kanal funktioniert wie ein Rohr, das Schallwellen zum Trommelfell leitet. Der äußere Gehörgang ist außerdem mit Drüsen bedeckt, die Ohrenschmalz (Cerumen) produzieren. Dieses natürliche Ohrenschmalz hält den äußeren Gehörgang feucht und schützt vor schädlichen Substanzen wie Staub und Bakterien.

Was sind Entzündungen des äußeren Gehörgangs?

Entzündungen des äußeren Gehörgangs treten auf, wenn dieser empfindliche Kanal durch Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze infiziert wird. Die medizinische Bezeichnung für diese Erkrankung lautet „otitis externa“. Sie entsteht, wenn die Feuchtigkeit im äußeren Gehörgang oder Irritationen zu einer Vermehrung von Keimen führen. Eine Entzündung des äußeren Gehörgangs äußert sich durch Schmerzen, Schwellungen im Gehörgang und manchmal auch Ausfluss.

Entzündungen des äußeren Gehörgangs können nach der Ursache klassifiziert werden:

1- Bakterielle Entzündungen:
Dies sind die häufigsten Infektionen des äußeren Gehörgangs. Insbesondere nach dem Schwimmen oder Duschen, wenn Wasser ins Ohr gelangt, vermehren sich Bakterien und führen zu einer Infektion.

Starke Schmerzen treten auf, die Schmerzen nehmen zu, wenn man auf das Ohr drückt.

Der Gehörgang wird rot und geschwollen, manchmal so stark, dass Tropfen nicht verabreicht werden können.

2- Pilzinfektionen (Otomykose):
Obwohl seltener, können Pilzinfektionen in feuchten Umgebungen oder nach häufiger Anwendung von Antibiotika auftreten.

Juckreiz steht im Vordergrund, die Schmerzen sind in der Regel weniger stark.

Wenn Ekzeme im äußeren Gehörgang vorhanden sind, treten Pilzinfektionen häufiger auf.

Es kann ein weißer oder schwarzer Ausfluss bemerkt werden.

3- Nekrotisierende externe Otitis:
Diese ernste Infektion tritt normalerweise bei Diabetikern auf und entsteht, wenn die Entzündung des äußeren Gehörgangs tief in das Knochengewebe vordringt.

Es ist eine schwere Erkrankung, die eine Notfallbehandlung erfordert.

Was sind die Symptome?

Bei einer Entzündung des äußeren Gehörgangs können folgende Symptome auftreten:

• Schmerzen im Ohr (von leicht bis stark).
• Juckreiz im Ohr.
• Ausfluss aus dem Ohr, der klar, gelb oder weiß sein kann.
• Rötung und Schwellung des äußeren Gehörgangs.
• Erhöhte Empfindlichkeit, wenn das Ohrläppchen berührt wird.

Warum tritt es auf?

Die Hauptursachen für eine Entzündung des äußeren Gehörgangs sind:

• Häufige Wasserexposition: Wasser, das nach dem Schwimmen oder Duschen im Ohr bleibt, bereitet den Boden für Infektionen.
• Reizung oder Verletzung: Das Reinigen des Ohrs mit Wattestäbchen oder harten Gegenständen kann zu Infektionen führen.
• Zu viel Feuchtigkeit: Feuchtigkeit im Ohr fördert das Wachstum von Mikroben.
• Frühere Infektionen: Unvollständig geheilte Infektionen können zu neuen Entzündungen führen.

Wie kann man es verhindern?

• Ohr trocken halten: Trocknen Sie Ihre Ohren nach dem Schwimmen oder Duschen vorsichtig ab.
• Ohrstöpsel verwenden: Verwenden Sie Ohrstöpsel, um zu verhindern, dass Wasser ins Ohr gelangt, wenn Sie schwimmen.
• Vorsichtig bei der Ohrenpflege: Vermeiden Sie die Verwendung von Wattestäbchen oder harten Gegenständen.
• Feuchtigkeitshemmende Tropfen verwenden: Alkoholbasierte Tropfen können auf ärztliche Empfehlung verwendet werden.

Wie wird es behandelt?

Die Behandlung hängt von der Ursache der Infektion ab:

• Bakterielle Infektionen:

Antibiotische und kortisonhaltige Ohrentropfen werden in der Regel als erste Wahl verwendet.

Wenn der Gehörgang verengt ist, kann die Platzierung von medikamentösen Tamponaden dazu beitragen, den Kanal zu öffnen.

In schweren Fällen können orale Antibiotika (z.B. Fluorchinolone) erforderlich sein. Bei Kindern wird statt dieser Medikamente oft Amoxicillin-Clavulansäure oder Cephalosporine eingesetzt.

• Pilzinfektionen:

Antimykotische Tropfen sind wirksam bei der Behandlung.

Es kann erforderlich sein, dass der Gehörgang regelmäßig vom Arzt gereinigt wird.

• Starke Schmerzen:

Schmerzmittel können zur Linderung der Symptome eingesetzt werden.